Haflinger

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Ein Weltmeister für Roßhaupten

Leistungsprüfungssieger, Körungssieger, Bundesprämienhengst, Bundessiegerhengst, weltbester Dressurhaflinger - ein Titel hat ihm in seiner Sammlung noch gefehlt und den holte er sich vergangenes Wochenende in Minden bei den FEI World Driving Championships for Ponies.

Nakuri, Edelbluthaflingerhengst von Julia Linder vom Haflingerhof in Roßhaupten und sein Fahrer Herbert Rietzler.

Die Weltmeisterschaften der Ponyfahrer (FEI World Driving Championships for Ponies)
fanden am letzten Wochenende in Ostwestfalen statt. Mit der Dressurprüfung der Einspänner wurde die WM gestartet. Herbert Rietzler aus Obermaiselstein  und sein Edelbluthaflinger Nakuri von Julia Linder vom Haflingerhof in Roßhaupten, gingen als elftes Starterpaar in die Prüfung. Nakuri, der im letzten Jahr in Breda in den Niederlanden zum weltbesten Dressurhaflinger gekürt worden war, zeigte wieder einmal seine Eleganz und Stärke im Parcours. Nach gesundheitlichen Problemen im Vorfeld der WM, qualifizierte er sich erst spät für die Teilnahme und lieferte dann aber eine sehr überzeugende Vorstellung ab.  Nach Stunden des Zitterns und Hoffens stand am Ende endlich fest:
Herbert Rietzler und Nakuri sind Weltmeister in der Dressur der Einspännerfahrer . Was für ein Erfolg, denn 100 Ein-, Zwei- und Vierspänner aus 13 Nationen wetteiferten um die Goldmedaille.

„Das sah von unten wohl besser aus als es sich oben anfühlte“, sagte Herbert Rietzler. Direkt nach seiner Prüfung war er nämlich nicht ganz zufrieden, da er seinen Hengst sehr viel antreiben musste. „Es kam mir etwas zäh vor“, so sein Kommentar. „Aber Nakuri ist auch ein Pferd mit viel Ausstrahlung“, war dann eine seiner Erklärungen, warum die Richter es wohl anders gesehen hatten. Bundestrainer Wolfgang Lohrer lobte ebenfalls die Vorstellung: „Herbert ist sehr korrekt gefahren, die Richter hätten ruhig noch ein paar Punkte mehr geben können.“ Mit 50,67 Strafpunkten setzte er sich an die Spitze des 41-köpfigen Starterfeldes.

Am Ende des Turniers holten die  deutschen Ponyfahrer bei ihrer Heim-WM in Minden die Mannschafts-Goldmedaille . Obwohl sie nach Dressur und Gelände einen komfortablen Vorsprung auf die Titelverteidiger aus den Niederlanden hatten, wurde es zum Ende doch noch einmal richtig spannend. Außerdem gab es Gold und Bronze in der Einzelwertung der Einspänner, Gold bei den Vierspännern und Silber bei den Zweispännern. „Das ist für mich die erste Goldmedaille mit der Mannschaft und somit auch für mich persönlich ein toller Erfolg“, freute sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger.

Zuchtversuch mit Vollblut Araberhengst „Expert“

„Blut ist der Saft der Wunder schafft“, das galt vor hunderten von Jahren genauso wie heute. Dieser Spruch prangt immer noch im Stutenstall des sächsischen Haupt- und Landesgestütes Graditz, das 1722 von August dem Starken gegründet wurde.
Jede Zucht die weiterkommen will, mit dem Ziel ein modernes Freizeit- und Sportpferd zu züchten, braucht den Einsatz von Veredlern.
Fakt ist auch, dass Edelblut – also Vollblut – in fast allen Pferderassen vorkommt und dies auch nötig ist um Härte, Leistungsfähigkeit und Adel der Pferde zu erhalten. In der Warmblutzucht wurden zu allen Zeiten Vollbluthengste eingesetzt und selbst viele Kaltblutrassen führen Edelblut. Wichtig ist dabei nur der gezielte und überlegte Einsatz.

Am 07.11.2013 beschloss das Rasseparlament der FN (Reiterliche Vereinigung) einen(nach den 70iger Jahren) erneuten Zuchtversuch mit dem Einsatz eines Araberhengstes in der Haflingerzucht zu starten. Ziel ist, die sich immer weiter reduzierenden Araberblutanteile beim Haflinger aufzufrischen und die seit den 70iger Jahren erreichten Verbesserungen hinsichtlich exterieurer und interieurer Eigenschaften und Merkmalsausprägungen im Nutzungsspektrum des Reiters wie gleichermaßen des Fahrers zu erhalten und weiterhin zu verbessern, um somit auch in der Zukunft  sicherzustellen, dass der Haflinger im Freizeit-und Turniersport seine führende Position erfolgreich verteidigen kann.
Ausgesucht wurde der Araberhengst „Expert ox" vom Gestüt Issmer in Ströhen, einem der erfolgreichsten Arabergestüte Europas. Bereits 2 Jahre (2015/2016) wurde der Hengst in Moritzburg/Meura zur Zucht eingesetzt und im Dezember 2016 konnten wir den vielversprechenden Hengst, nach Rücksprache mit der Zuchtleitung in München, erwerben.
„Expert“ steht nun auf dem Haflingerhof im gezielten Deckeinsatz und soll durch die Zuführung ausgesuchter Prämien- und Staatsprämienstuten in den nächsten Jahren einen Zuchtfortschritt bei den Haflingern erreichen und den Araberblutanteil erhalten.
„Expert ox“ ist der Sohn des in Polen gezüchteten „Monograf“, der in der Araberzucht große Zuchtfortschritte bewirkt hat. Seine Mutter ist die Araberstute „Elwirena“, einer „Penthagonn“ Tochter. Die Halbschwester von „Elwirena“, die Stute „Epuina“ stellte in Warschau den Rennbahnrekord auf und ihr Großvater mütterlicherseits „Emin“ war einer der erfolgreichsten, gerittenen Araber seiner Zeit.

Nakuri ist weltbester Dressurhaflinger

Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus und so reisten Herbert Rietzler mit seinem Team und seinem Hengst Nakuri am27.8.2015 zur Weltmeisterschaft der Ein-Zwei- und Vierspännerfahrer nach Breda in den Niederlanden. Einige Wochen zuvor hatte sich Nakuri den Titel des Deutschen Meisters in Schildau gesichert und sich damit für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Von 8 Anwärtern wurden 3 für den Deutscher Kader ausgewählt. Übers Jahr verteilt hatte sich Nakuri Stück für Stück des Kuchens gesichert und bei 4 WM Sichtungsturnieren in Bregenz, Dillingen, Minden und Schildau seine Kompetenz unter Beweis gestellt.

Vom 27.8. bis zum eigentlichen Start der WM am 2.9.2015 fand das Trainingslager der Fahrer statt und schon dort merkte man, das wirklich Weltklassefahrer am Start sein würden.

32 Teilnehmer insgesamt kämpften um den begehrten Titel. Motivation und Stimmung bei den Teams waren hervorragend, die Vorbereitung und Kondition der Pferde optimal. Leider, leider schlug das Wetter Kapriolen , denn es goss das ganze Wochenende wie aus Kübeln und verwandelte den wunderschön hergerichteten Turnierplatz im Handumdrehen in einen Acker. Das erschwerte natürlich immens die Prüfungen der Pferde und ihrer Fahrer.

Bei der Dressurprüfung am ersten Tag, konnte Nakuri sich lange als 1.Platzierter behaupten und landete am Ende auf einem hervorragenden 4. Platz. Am 2.Tag erfolgte die Startfolge in umgekehrter Reihenfolge und so musste Nakuri als 4.letzter ins Rennen mit 8 großen Hindernissen über 14km. Völlig ausgepowert erreichte er trotz einer sehr schwierigen Strecke das Ziel und landete auf Platz 20. Bei der letzten Disziplin, dem Kegelfahren, am 3.WM Tag hatte er sich wieder erholt und landete auf dem 12. Platz.

Bei der Einzelwertung belegte Herbert Rietzler mit Nakuri den 14.Platz in der Team Wertung wurde Deutschland hinter den Niederlanden Vizeweltmeister mit nur einem Ballabwurf mehr als die Holländer - ein denkbar knappes Ergebnis.

Als persönliches Highlight wurde Nakuri als weltbester Dressurhaflinger ausgezeichnet und seine Besitzerin, Julia Linder, die ebenfalls in Breda dabei war, ist stolz auf ihren "Ausnahmehengst".

Jetzt steht Nakuri wieder auf dem Haflingerhof und kann erst einmal, bis zur nächsten Decksaison, Urlaub machen.

Rosshaupten hat einen Deutschen Meister

Nakuri siegt mit Herbert Rietzler und seinem Team bei der Deutschen Meisterschaft der Einspänner in Schildau und qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft

Gott sei Dank haben die Gäste im Restaurant nichts bemerkt, denn einige Handlungsabläufe sind Julia Linder, der Chefin des Landhotels Haflingerhof in Rosshaupten ,sowie Züchterin und Besitzerin des herausragenden Edelbluthaflinger Hengstes Nakuri, dann doch vor Aufregung durcheinander geraten, als sie vom Sieg ihres Hengstes bei der Deutschen Meisterschaft der Einspänner in Schildau erfahren hatte.

Am Wochenende vom 23. bis 26. Juli 2015 war die finale Ausscheidung in Schildau und Herbert Rietzler aus Untermeiselstein  war guter Dinge, das es mit dem Titel klappen könnte. Zum Saisonsstart der ersten WM Sichtung in Bregenz waren die Ergebnisse noch nicht so überragend, aber Hengst und Fahrteam steigerten sich bei jedem Turnier.

In Dillenburg (Hessen) belegten sie den ersten Platz in der Dressur, den zwölften Platz im Marathon und wieder den ersten Platz im Hindernisfahren. Das bedeutete den Gesamtsieg bei diesem anspruchsvollen Turnier.

Bei der 3. WM-Sichtung im Juli auf dem internationalen Turnier im westfälischen Minden belegte Herbert Rietzler den 8. Platz und war damit zweitbester deutscher Fahrer.

In Schildau ging es nun darum, die vorherigen Leistungen zu bestätigen um das WM Ticket zu sichern. Dies gelang mit einer überragenden Dressur perfekt und wurde mit dem ersten Platz belohnt. Am Samstag war dann ein sehr schwerer Kegelparcours zu fahren, den Herbert Rietzler trotz zweier Abwürfe mit Platz vier beendete. So konnte ein Vorsprung vor dem Gelände von 3 Punkten (entspricht im Gelände zwölf Sekunden) gehalten werden. Da das Geländefahren nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin von Nakuri ist, war klar, dass es noch einmal spannend werden würde, zumal die bis dahin zweitplatzierte Kaja Helpertz mit ihrem Reitpony eine hervorragende Geländefahrt hingelegt hatte. Herbert Rietzler erwischte einen guten Geländetag und konnten den vierten Platz erreichen. Ganz knapp, mit nur zwei Sekunden Abstand verteidigte er seine Führung und damit heißen die neuen deutschen Meister: Herbert Rietzler mit seinen Beifahrern Richard Rietzler und Katrin Frischkorn, und  Hengst Nakuri.

Vom 2.9. bis 6.9.2015 findet die die Weltmeisterschaft  der Einspännerfahrer im niederländischen Breda statt. Drei deutsche Fahrer, unter ihnen  Herbert Rietzler mit Nakuri, bilden den deutschen Kader.

Besser geht's nicht

„Doppelt genäht- hält besser“, sagte sich Engelbert Linder und landete einen Zweifachsieg bei der Hengstleistungsprüfung in Warendorf.

Am 6. Novembver 2014 hatte er die beiden Hengste, den 4 jährigen „Narius“ und den 3 jährigen „Almsommer“ ins nordrhein-westfälische Landesgestüt gefahren, damit sie dort die Hengstleistungsprüfung ablegen konnten. 4 Wochen dauerte das Training, Prüfung war am 6. November. „Narius“, Sohn des in Sport und Zucht bekannten „Nakuri“ und 2012 in München-Riem süddeutsch gekört, gewann bei der Gruppe der Edelbluthaflinger mit einer gewichteten Endnote von 8,32. Mit Teilnoten von 9.0 im Schritt, Freispringen und Rittigkeit und Leistungsbereitschaft war er überragender Sieger seiner Prüfungsgruppe.

Der 3 jährige „Almsommer“ von der Zuchtgemeinschaft Hackländer in Rheinland gezogen und Sohn des legendären „Almbube“ der im letzten Jahr verstorben ist, war im Frühjahr nach seiner Körung für das Rheinland in Wickrath von Engelbert Linder gekauft und von Theresa Linder hervorragend für den Leistungstest vorbereitet worden. Im Oktober 2014 war auch er in München-Riem von den Süddeutschen Verbänden als Zuchthengst anerkannt worden. Er siegte in der Gruppe der Haflinger mit einer gewichteten Endnote von 8,39. Für sein Interieur erhielt er 8,61, 8,11 im Reiten und mit einer Traumnote von 8,78 konnte er seine hervorragende Fahranlage bestätigen.

Bilder © Denise Senkhorst Wulf